ANNA GHADABAN BILDZYKLEN
Töchter des Cheruf / Eine Reise ins Tal der Könige - Ägypten 1988
Madschnun Laila / Nach dem Versroman von Nizami 1991
Gioco del Rovescio / Nach Tabucchi 1992
Frida Kahlo 1991/92
Waves / Nach Virginia Woolf - The Waves –1997
Paravents / Nach Nathalie Sarraute 2001
Gilgamesch Versepos 2005 / 08
Notizen zu den Zyklen - Madschnun Laila - Waves - und Gilgamesch
Madschnun Laila
In der orientalischen Literatur bildet diese Liebesgeschichte von Madschnun Laila( genau übersetzt , der an seiner Liebe zu Laila Verrücktgewordene) eine bis in unsere Tage die orientalischen Dichter inspirierende Quelle. Die Minnegedichte (Al Ghasel ), die der überaus begabte Beduinenjunge Queis im 7. Jahrhundert dichtete um sich ein Ventil für seine unerlaubte und zum Scheitern verurteilte Liebe zu schaffen, wurden mündlich weitergegeben aber auch in einem Diwan schriftlich gesammelt.
Der persische Dichter Nizami kannte diese Gedichte und schuf aus diesen Quellen 1188 seinen wundervollen Versroman. Er verbindet menschliches Schicksal und künstlerisches Ringen um Ausdruck zu einer einmaligen Metapher für Kunst und Leben.
.... Ein Wahnsinniger war er geworden und zugleich auch ein Dichter. Er war die Harfe seiner Liebe und Qual....
Meine Arbeiten folgen den reichen und farbigen Sprachbildern Nizamis, wobei mich Handlungsabläufe weniger bestimmten als die Beschreibung seelischer und physischer Zustände.
Waves
Das Leben ist keine Reihe symmetrisch angeordneter Lampen, sondern ein Hof diffusen Lichts, eine halb durchsichtige Decke ,die uns von der Geburt unseres Bewusstseins an umhüllt .“ Virginia Woolf
Für Anna Ghadaban war „ The Waves „1994 eine Wiederentdeckung. Die Musikalität und der Bilderreichtum der Sprache begeisterten sie.
Aus der intensiven Lektüre – sie las auch die Tagebücher von Virginia Woolf – wurde bald ein künstlerisches Vorhaben. Eine der ersten Bildfolgen ist biographisch , die neun Kapitel von „ The Waves „ werden auf das wechselvolle Leben der Autorin projiziert.
Auch alle weiteren Serien bestehen aus neun Bildern. Das Moment des Erzählens tritt aber immer mehr in den Hintergrund. Manche Arbeiten beziehen sich auf das Naturschauspiel des Sonnenlaufs, auf das Spiel des Lichtes, die zunehmende und wieder abnehmende Helligkeit. Die meisten Bildreihen aber sind thematisch nicht gebunden. Sie zeigen in neun Stadien das Drama von Figur und Raum, dass für Anna Ghadaban die erste Herausforderung der Kunst ist. Sie skizziert zunächst eine Figur oder zwei aufeinander bezogene Figuren.
Dann greift der Raum ein. Er schiebt sich dazwischen, verhüllt und überdeckt, legt Ausschnitte bloß. Die Körper träumen von Verbundenheit und Aufhebung der Grenzen, der Raum lehrt sie den Realismus der Trennung und des Andersseins. Virginia Woolfs Romanfiguren erfahren den Schmerz der Trennung als Preis
des Erwachsenwerdens. Sie werden sich zeitlebens nach Verbindung sehnen.
Anna Ghadabans Bilder spiegeln räumliche Zustände dieser Polarität. Es gibt harte Schnitte und unversöhnliche Kontraste, aber genauso zarte Übergänge, Linien, die sich verbinden und Formen, die sich füreinander öffnen.
Dr. Gerlinde Schmidt, Frankfurt
Gilgamesch Versepos / Nach den 12 bzw. 11 Keilschrifttafeln aus Ninive
Seit der 2001 erschienenen Übersetzung und fiktiven Nacherzählung von Raoul Schrott bzw. der neuesten Textrekonstruktion und Übertragung nach zuvor unbekannten Tontafeln von Stefan Maul von 2005 habe ich mich erneut mit diesem spannenden Stoff auseinandergesetzt.
Erste Skizzen stammen aber schon aus den achtziger bzw. neunziger Jahren.
Hier lagen mir die Übertragungen von G. Burckhardt 1949, A. Schott und W. Soden 1988 vor.
Die uralten, versunkenen Geschichten durch die eigene Vorstellung zu verlebendigen bildete für mich den Anreiz.
Der Zyklus besteht aus 12 Serien zu je 12 oder 11 Bildern., die in verschiedenen
Techniken und Formaten dem Rhythmus der Suchwanderung Gilgameschs zu den Mysterien folgen. Die handelnden Gestalten des Epos ( z.B. Enkidu der Gefährte – Ninsun die Mutter – Schamhat die Dirne etc.) tauchen in den Bildkompositionen als Einzelfiguren oder Figurenpaare auf.

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